Corona-Pandemie: Wie Führungskräfte ihre Mitarbeiter unterstützen
Auch zwei Monate nach Beginn des Lockdowns bestimmt die Corona-Pandemie weiterhin den Arbeitsalltag. Viele Mitarbeiter arbeiten seit Wochen im Home-Office und versuchen den Spagat zwischen Kinderbetreuung und Aufgabenerfüllung sowie fehlenden sozialen Kontakten und reibungsloser Teamarbeit zu stemmen. Verschiedene Umfragen zeigen, dass die anhaltende Ausnahmesituation immer mehr zur Belastung wird.
Das Jobportal StepStone beispielsweise befragt regelmäßig Fach- und Führungskräfte, um die Stimmung während der Corona-Krise zu ermitteln. Waren die Mitarbeiter am Anfang positiv gestimmt und hat vieles im Home-Office besser funktioniert als erwartet, leiden mit der Zeit Laune und Motivation. Jeder Zweite ist noch besorgter als vor vier Wochen und 40 Prozent fühlen sich müder und gestresster. Außerdem sorgt sich eine Mehrheit der Befragten nicht nur um die Situation der eigenen Firma, sondern auch um die gesamtwirtschaftliche Lage in Deutschland.
Was können Führungskräfte tun, um die Situation zu verbessern?
Die Situation bleibt herausfordernd für alle Beteiligten. Aber Führungskräfte können ihre Mitarbeiter dabei unterstützen, weiterhin positiv und motiviert zu bleiben. Laut Umfrage des Wirtschaftsforum für Führungskräfte sind klar formulierte Botschaften und offene Kommunikation in Krisenzeiten wichtige Mittel. Denn wenn die Mitarbeiter genau wissen, wie die aktuelle Situation der Firma aussieht und was geplant ist, können sie die Lage klarer einschätzen und machen sich vielleicht keine unbegründeten Sorgen.
Dabei sollten Unternehmen darauf achten, dass sie einheitlich intern und extern kommunizieren, um ihre Angestellten nicht zu verwirren. Außerdem ist es sinnvoll, bei jeder Information oder Pressemitteilung die gemeinsamen Ziele und Werte hervorzuheben, denn diese geben den Mitarbeitern ein Gefühl der Verbundenheit und Zugehörigkeit.
Ein offenes Ohr für die Probleme der Mitarbeiter
Die Unternehmensberatung accenture hat ebenfalls in einer Umfrage abgefragt, was sich Mitarbeiter von ihren Führungskräften im Umgang mit COVID-19 wünschen: Das Vertrauen spielt hier eine zentrale Rolle. Dazu gehört, dass Führungskräfte auf die physischen, mentalen und zwischenmenschlichen Bedürfnisse der Mitarbeiter eingehen, übrigens nicht nur in Krisenzeiten. Führungskräfte sollten sich beispielsweise proaktiv um eine Strategie kümmern, die das Unternehmen durch die Krise bringt, und nicht nur auf aktuelle Veränderungen reagieren. Diese Handlungsweise kann die Unsicherheit der eigenen Mitarbeiter reduzieren.
Außerdem sollten Führungskräfte regelmäßige Gesprächstermine für ihre Mitarbeiter anbieten. In diesen Meetings kann ein besonderes Augenmerk auf die Sorgen oder Probleme des Mitarbeiters im Home-Office gelegt werden. Vielleicht gibt es kleinere Dinge, die die Führungskraft ändern und den Stress des Mitarbeiters dadurch verringern kann. Beispielsweise, dass der Mitarbeiter einen Teil der Aufgaben abends erledigen kann, wenn tagsüber keine Betreuung für die Kinder vorhanden ist. Manchmal hilft auch einfach nur der regelmäßige Austausch, durch den der Mitarbeiter sich und seine Probleme ernst genommen fühlt. Das kann sich wiederum positiv auf die Motivation auswirken.
Kommt in diesen Gesprächen heraus, dass der Mitarbeiter sehr schlecht mit der Situation umgehen kann und unter schweren psychischen Belastungen und Stress leidet, sollte die Führungskraft weitere Hilfsangebote vermitteln. Das kann von Sportangeboten zum Ausgleich des psychischen Stresses bis hin zur Vermittlung von psychologischer Betreuung reichen (z. B. Corona-Hotline des Bundesverbandes der Psychologen: 0800 777 22 44 täglich von 8 bis 20 Uhr).
Weitere Option: Mitarbeiter entlasten
Viele Mitarbeiter machen sich im Home-Office mehr Druck. Sie möchten beweisen, dass sie genauso gut oder noch besser zu Hause arbeiten können als im Büro. Diese Kollegen machen häufig keine Pausen, versuchen, die Aufgaben in kürzerer Zeit zu erledigen oder machen oft Überstunden. Die Folge davon: Sie sind müde und empfinden die Arbeit zu Hause als sehr anstrengend. Bei diesen Mitarbeitern könnten die Führungskräfte etwa auf eine festgelegte Mittagspause bestehen, die im Kalender eingetragen und eingehalten wird. Außerdem sollten Führungskräfte diese Angestellten von unnötiger Arbeit entlasten, eine Fokussierung auf das Wesentliche ist hier ratsam.
Nach dem Lockdown wird eine Zeit mit Corona-Schutzmaßnahmen beginnen: Führungskräfte sollten das Unternehmen und die Mitarbeiter auf die Zukunft vorbereiten und erste Maßnahmen früh kommunizieren. Denn auch ein ungefährer Zeitplan für die Rückkehr der Mitarbeiter ins Büro kann helfen, den Angestellten eine Orientierung zu geben und die Arbeit im Home-Office mit anderen Augen zu sehen, da sie wissen, dass sie begrenzt ist.
Wenn sich Führungskräfte bemühen, ihren Mitarbeitern zu helfen, mit ihren Ängsten und ihrem Stress umzugehen, wird dies nicht nur Dinge wie die virtuelle Arbeit produktiver und angenehmer machen, sondern kann auch dazu beitragen, eine völlig neue und positivere Beziehung zu den Menschen aufzubauen, mit denen man arbeitet.
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